Parkour

Bei der Sportart Parkour geht es darum, sein Ziel nicht durch gemachte Wege oder Strassen, sondern über Hindernisse und durch effiziente Bewegungen zu erreichen. Man trainiert einzelne Sprünge oder Abläufe so lange, bis man sie beherrscht. Eine sehr ähnliche Bewegungsart ist das Freerunning. Beim Freerunning werden im Gegensatz zum Parkour Bewegungen gemacht, die keine effiziente Fortbewegung zulassen.  Es geht darum, flüssige und auch komplizierte Bewegungen zu schaffen wie z.B. Flips oder Spins.

 

Es gibt Werte die zu Parkour gehören. Die Einstellung die man beim trainieren haben sollte ist kämpferisch, keinesfalls egoistisch, hilfsbereit und respektvoll. Es fängt bei sich selber an: Es gibt viele Sprünge, die schon fast zur Verzweiflung eines Traceurs führen. Doch genau bei diesen Sprüngen muss kämpferisch das Ziel erreicht werden. Dabei sollte der Respekt vor den Sprüngen nie schwinden, denn im Übermut liegt eine grosse Unfallgefahr. Der Umgang mit den Mitmenschen ist auch ein Teil der Werte. Nicht egoistisch, respektvoll und auch hilfsbereit sollte ein Traceur sein, was aber sowieso von vielen Menschen schon so gelebt wird. Auf das Trainieren spezialisiert, bedeuten diese Eigenschaften, dem Kameraden zu helfen bei schwierigen Sprüngen, zu sichern wenn es jemand benötigt, sich auch Zeit zu nehmen jemandem etwas zu zeigen, keine Ränge geben – niemand ist etwas Besseres.

Ein kritisches Thema in diesem Sport ist der Wettbewerb. Parkour ist kein Wettbewerb. Man sollte nicht trainieren nur um besser als der Andere zu sein. Jeder muss das für sich selber wissen.

 

Jeder hat seinen eigenen Style. Jeder macht es ein bisschen anders. Wie auch jeder einen kleinen Unterschied im Körperbau und seinen Stärken hat.

Geschichte und wichtige Infos kurzgefasst

Georges Hébert

* 27. April 1875 in Paris; † 2. August 1957 in Tourgéville.

  

Hébert war ein Französischer Marineoffizier. Er gilt als der Entwickler der Méthode Naturelle. Als er 1902 in der kleinen Stadt St. Pierre auf Martinique stationiert war, organisierte er die Flucht vor einem Vulkanausbruch – der 26.000 Menschen das Leben kostete – und konnte 700 Menschen retten. Dieses Ereignis spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung der späteren Méthode Naturelle, denn es bestärkte seinen Grundgedanken, dass es sehr wichtig ist, athletische Fähigkeiten mit Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und Tapferkeit zu vereinbaren. Primär für die Entwicklung dieser wurde er 1955 von der französischen Regierung für seine Lebensleistung geehrt.

 

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_H%C3%A9bert

 

 

Méthode Naturelle

Die Méthode Naturelle ist eine von Hébert entwickelte Art körperlichen und geistigen Trainings, bei welcher der eigene Körper in sehr vielen Disziplinen in der Natur trainiert wird. Hébert wurde zu dieser Methode auf einer Afrika-Reise inspiriert, bei der er erstaunt war über die körperliche Verfassung der in der Natur lebenden Menschen. Der Vulkanausbruch spielte eine wichtige Rolle in der Entwicklung des Hébertisme, denn es bestärkte seine Idee, dass es überaus wichtig ist, athletische Fähigkeiten mit Hilfsbereitschaft, Selbstlosigkeit und Tapferkeit zu vereinbaren. Dies spiegelt sich auch in einer Devise der Méthode Naturelle wieder, welche besagt:„Être fort pour être utile“ („Stark sein, um nützlich zu sein“). Nachdem Hébert wieder zurück in Frankreich war, definierte er die Grundstatuten der Méthode Naturelle. Er lehrte die Méthode Naturelle im universitären Bereich und versuchte dort, sowohl die physische als auch psychische Lehre an seine Schüler weiterzugeben. Im Kern stellt diese ein stringentes Vehikulum zur effizienten Steigerung der Körperbeherrschung durch konsequente körperliche und mentale Ertüchtigung dar. Das Training für den Körper war sehr umfassend und bestand aus den Teilen Residenz, Kraft, Geschwindigkeit und Explosivität, Laufen, Rennen, Springen, Klettern, Heben, Werfen, Balancieren, Selbstverteidigung, Schwimmen und Bewegung auf allen vieren. Das Training fand teilweise in der freien Natur und teilweise in von Hébert gefertigten „Parks“ ähnlich riesiger Trimm-Dich-Pfade statt. Die Méthode Naturelle wurde zum Standard-Training für das Französisches Militär und wurde auch in anderen Teilen Europas praktiziert. Durch die von David Belle, Sébastien Foucan und anderen entwickelte Kunst der Fortbewegung -Parkour - gewinnt die Méthode Naturelle zunehmend an Bekanntheit.

 

Quelle: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Georges_H%C3%A9bert

 

Raymond Belle

* 3. Oktober 1939 in Vietnam; † Dezember 1999. 

 

Raymond Belle war ein französischer Soldat und Feuerwehrmann. Er wurde im damaligen Französisch-Indochina, heute Vietnam, geboren. Während seiner Kindheit starb sein Vater im ersten Indochinakrieg und 1954 wurde er wegen der Teilung Vietnams von seiner Mutter getrennt. Belle wurde von der französischen Armee in DÀ Lat aufgenommen und erhielt dort noch während seiner Schulzeit eine militärische Ausbildung und ein Training. Im Alter von 12 Jahren erprobte er mit seinen Freunden effiziente Fluchttechniken, um seine Überlebenschancen während des Krieges in seiner Heimat zu verbessern. Aus dem Buch Méthode Naturelle von Georges Hébert lernte Belle, wie man effektiv und schnell natürliche Hindernisse überwindet. Aufgrund der Methode von Hébert entwickelte er le parcours, eine Bewegungsart, um effektiv von einem Punkt zum anderen zu gelangen. Sein Sohn David Belle entwickelte diese Fortbewegungsmethode für den urbanen Raum weiter. Mit dem Ende der Schlacht von Diên Biên Phu wurde Belle nach Frankreich zurückgeschickt und beendete dort 1958 seine militärische Ausbildung. Seine körperliche Fitness und seine Bereitschaft zu helfen brachten ihn dazu, mit 19 Jahren einer Einheit der Sapeurs Prompiers de Paris beizutreten. Durch seine athletischen Fähigkeiten und herausragenden Leistungen kam Belle zu einer Elite-Einheit der Feuerwehr. Die Mitglieder dieses Regiments sind in der Lage, die schwierigsten und gefährlichsten Rettungseinsätze durchzuführen. In seiner Dienstzeit in der Brigade vollführte Belle mehrere außergewöhnliche Leistungen. 1962 wurde er für herausragende Leistungen bei der Bekämpfung eines Garagenbrandes und 1969 für seinen gefährlichen Lufteinsatz, wo er eine Vietcong-Flagge auf der Spitze der Kathedrale Notre-Dame De Paris entfernte, geehrt. Da Raymond Belle immer wieder Mut und Selbstaufopferung bewies, wurde er 1969 mit einer Bronze-Ehrenmedaille ausgezeichnet. „Sergeant Belle“ verließ 1975 die Brigade und starb im Dezember 1999.

 

Quelle: 

https://de.wikipedia.org/wiki/Raymond_Belle

 

David Belle

* 29. April 1973 in Fécamp, Frankreich

 

Er gilt als Begründer des Parkour. David Belle lernte als Kind von seinem Vater Raymond Belle, einem ehemaligen Vietnamsoldaten, in den Wäldern Nordfrankreichs die méthode Naturelle, eine Kunst der Bewegung durch die Landschaft mit ihren natürlichen Hindernissen im Einklang mit Natur und Umwelt. Ende der 1980er Jahre übertrug er spielerisch diese Methode auf die urbane Landschaft des Pariser Vorortes Lisses. Aus den spielerischen Verfolgungsjagden der Kinder über Treppen, Tischtennisplatten, Papierkörbe und kleine Bäche entwickelten die Freunde als Jugendliche durch Einbeziehung immer schwierigere Hindernisse wie Mauern, Zäune, Baugerüste und später Gebäudefassaden und Hochhäuser den Parkour. In dem von Chris Crudelli verfassten Buch Die Kunst des Kampfes: 300 Kampfsportarten, in welchem diverse Kampfkünste, Kampfsportarten und Selbstverteidigungssysteme geschildert sind, wird Parkour ebenfalls dazu gezählt. Belle wird wie folgt zitiert: „Bei einer unliebsamen Begegnung hat man im Grunde drei Möglichkeiten: Reden, Kämpfen oder Flüchten. Fast alle Kampfkünste und Selbstverteidigungssysteme beschäftigen sich mit der Flucht überhaupt nicht. Meine Hoffnung ist es, dass Parkour diese Lücke schließen kann.“ Belle studierte Schauspielerei und spielte bei mehreren kleineren französischen Fernsehproduktionen mit. Er spielte darüber hinaus die meiste Zeit in Werbespots für Nike, das BBC, Nissan und Canon, arbeitete aber auch als Suntman und Darsteller in größeren Filmproduktionen wie Die Purpurnen Flüsse, Die Engel Der Apokalypse, Prince of persia und Transporter - The Mission. Seine bisher grösste Rolle hatte er in Pierre Morels Film Ghettogangz - Die Hölle Vor Paris als Hauptdarsteller an der Seite von Cyril Raffaelli, welche Rolle er in der Fortsetzung Ghettogangz 2 - Ultimatum von 2009 fortsetzte. Er führte die Gruppe Yamakasi an, die aus Trainingskollegen und Gleichgesinnten bestand. Die Gruppe trennte sich aufgrund von Differenzen bezüglich der zukünftigen Ausrichtung von Parkour. Einige Mitglieder sind als Traceure im Film Yamakasi - Die Samurai der Moderne von Regisseur Ariel Zeitoun zu sehen. 2005 war Belle Mitbegründer der Parkour WorldWide Association (PAWA), entzog dieser allerdings 2006 seine Unterstützung.

 

Quelle: 

https://de.wikipedia.org/wiki/David_Belle

 

Sébastien Foucan

* 24. Mai 1974 in Paris

 

Ist ein französischer Extremsportler. Er ist mit anderen früheren Yamakasi einer der Begründer von l'art du deplacement. Später entwickelte er aus dieser Sportart Freerunning. Diese enthält mehr ästhetische und akrobatische Elemente als der äußerlich ähnliche Parkour von David Belle. Jedoch unterscheiden sich die beiden Arten der Fortbewegung durch die Idee, die dahinter steckt. Beim Parkour geht es eher um Effizienz und Schnelligkeit, wobei es im Freerunning mehr um die Bewegungen selbst geht.

Foucan gilt als einer der bekanntesten Akteure dieser Extremsportart weltweit. Er tritt als Botschafter für Freerunning auf und ist bestrebt zu einer positiven öffentlichen Wahrnehmung der teilweise umstrittenen Sportart beizutragen.

Foucan betont regelmäßig, dass ein sehr gutes Training für diesen Sport unerlässlich sei, nicht nur aufgrund der Sicherheitserfordernisse, sondern auch, um so in der Öffentlichkeit ein positives Image des Sports zu etablieren.

Foucan wurde in Großbritannien bekannt, nachdem er im September 2003 in Mike Christies Jump London-Dokumentation auftrat, die landesweit auf Channel Four ausgestrahlt wurde.

Im 21. „James Bond“-Film Casino Royale hatte Foucan die Rolle des Mollaka, in deren Rahmen er Freerunning bei einer mehrminütigen Verfolgungsjagd mit James Bond demonstrierte. Die Dreharbeiten auf den Bahamas dauerten mehrere Monate.

2006 hatte Foucan zudem einen Gastauftritt bei der „Confessions-Tour“ von Madonna während „Jump“ und „Hung up“, der auf der 2007 erschienenen DVD „The Confessions Tour“ zu sehen ist.

2012 nahm er an der siebten Staffel der britischen Eiskunstlaufshow Dancing on Ice teil.

 

Quelle:

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A9bastien_Foucan

 

Yamakasi

Yamakasi war die erste Parkourgruppe, welche 1997 gegründet wurde. David Belle, Sébastien Foucan, Charles Perrière, Châu Belle Dinh, Guylain N'Guba-Boyeke, Laurent Piemontesi, Malik Diouf, Willam Belle, Yann Hnautra waren die Mitglieder. Die Gruppe hielt nur bis 1998. In diesem Jahr verliessen David Belle und Sébastien Foucan die Gruppe. 2001 kam dann aber Trotzdem der Film "Yamakasi - Die Samurai der Moderne" raus, wodurch die Gruppe bekannt wurde.